„Ich war stolz wie Oskar!“

Muehlenhaupt 3072x1620

Constantin Mühlenhaupt probierte erst ein Studium, schmiss es dann aber. Er entschied sich für eine Ausbildung und fand einen Ausbildungsplatz. Heute – drei Jahre später – ist er Junior Account Manager & New Business bei McCann Deutschland. Constantin reizt am Agenturjob, dass er täglich mit unterschiedlichen inspirierenden Menschen zu tun hat.

Constantin, wie kam es bei dir zum Agentureinstieg?

Nach meinem Abitur, Work & Travel in Australien und einem angefangenen, aber nicht beendeten Studium der BWL stand ich da. Unsicher, was ich möchte und welche möglichen Karrierewege die richtigen für mich sein könnten. Was macht man also, wenn man nicht weiß, was man will? Man überlegt, was man nicht will.

Ein Studium hatte ich probiert und festgestellt, dass es mich doch zu sehr an Schule erinnert und es in erster Linie um das Erlernen von Fakten- und Buchwissen geht. Praktika hatte ich viele, aber die kurzfristigen Beschäftigungsverhältnisse und das Nichtvorhandensein einer Berufsausbildung oder eines abgeschlossenen Studiums verhindern den festen Einstieg in ein Unternehmen. Und da ich kein genialer Tech-Entrepreneur und Studienabbrecher wie Steve Jobs oder Elon Musk war, sollte meine Mutter mit ihrem Satz recht behalten.

„Mach eine Ausbildung, das zeigt den Leuten (wer auch immer diese ominösen Leute waren), dass du arbeiten kannst, und ein Job ist dir sicher!“

Aber welche Ausbildung? Schnelle Internetrecherche, geschaut, welche Stärken mit welchen Ausbildungen übereinstimmen, und siehe da, Marketing soll es sein. Wortgewandt, verhandlungsstark und kreativ sollte man sein. Und Teamplayer-Fähigkeiten haben.

Was gibt es für den Azubi? Flache Hierarchien, ein modernes Arbeitsumfeld, viel Abwechslung, die Chance, mit international agierenden Unternehmen zu arbeiten, und jede Menge spannende Projekte. Also klassisch ein paar Bewerbungen geschrieben. Im Jahr 2020, Corona schon in vollem Gange, Menschen in Kurzarbeit, die Wirtschaft voller Unsicherheit und die Marketing-Welt auch. Gegen jede Wahrscheinlichkeit einen Ausbildungsplatz zum Kaufmann für Marketingkommunikation bekommen.

Doch. Bei GREY. Und so ging es los.


Magst du mal beschreiben, was zu deinen Aufgaben gehört und wie vielseitig die womöglich sind?


Alle Aufgaben aufzuzählen, wird hier kaum möglich sein, aber zu meinen Aufgaben als Kundenberater gehört es, wer hätte es gedacht, Kunden zu beraten. Ich helfe Kunden dabei, Projekte zu realisieren und die Marken und Unternehmen in die Richtungen zu steuern, in denen wir und der Kunde ihn sehen. Ich koordiniere Projekte, vom kleinen Plakat bis zum zweiminütigen Online-Video. Ich bin die Schnittstelle zwischen der Agentur und dem Kunden. Ich weise auf mögliche Chancen und Risiken hin, ich plane die Teams intern, sodass Projekte im dafür vorgesehenen zeitlichen Rahmen live gehen.

Und was ist daran vielseitig? Na ja, eigentlich alles. Dadurch, dass es immer wieder neue Kunden und neue Projekte gibt, gibt es dementsprechend neue Anforderungen und Ziele, die es zu erreichen gilt. Neben der Kundenberatung habe ich das große Glück, Teil des New Business Teams zu sein, was bedeutet, dass ich ebenfalls in den spannenden Prozess der Neukundenakquise miteinbezogen werde. Wir treffen uns mit Kunden in Chemistry Meetings, hören uns an, wo ihre Needs sind und wie wir ihnen dabei helfen können.

Und das Beste an meinem Beruf ist, dass ich unseren Agenturalltag mitgestalten kann. Habe ich als Mitarbeiter eine tolle Idee, ob für Workflow-Prozesse, Mental-Health-Initiativen oder After-Work-Events, kann ich diese einfach der GF pitchen, und wenn ich mich nicht dumm anstelle, werden diese Sachen mit großer Wahrscheinlichkeit umgesetzt. Das nenn ich „Learning by Doing.“


Auf welches Projekt blickst du mit besonders viel Stolz zurück?


Oh, das war definitiv eins während meiner Ausbildung! Meinen ersten Block absolvierte ich damals in der FFF oder den Creative Services. Mit anderen Worten, bei den agenturseitigen Producern. Meine damalige Vorgesetzte Viola vertraute mir am Ende des viermonatigen Blocks ein erstes eigenes Projekt an, die Umsetzung eines 20ʺ-Stock-Image-Werbefilms für einen großen Pharmakunden aus NRW. Nach erfolgreicher Fertigstellung, Lob des Kunden und der Vorgesetzten, wie gut der Job doch verlaufen sei, war ich stolz wie Oskar!


Gab es einen Misserfolg, aus dem du vielleicht besonders viel gelernt hast?


Bisher nicht. Als Azubi und auch als Junior hat man das große Glück, dass man bei entscheidenden Projekten immer von seniorigen Vorgesetzten unterstützt wird. Diese tragen dementsprechend die Verantwortung für einen und sorgen dafür, dass man sich bestens entwickeln und auch mal Fehler machen kann.

Persönlich habe ich nur Misserfolge in Form von verlorenen Pitches kennengelernt. Man arbeitet als Team Hand in Hand, um einen Kunden von dem eigenen Haus, dem Team und den kreativen Konzepten zu überzeugen, und erfährt dann, dass man sich für eine andere Agentur entschieden hat. Das tut natürlich weh. Mal mehr, mal weniger. Aber so ist das in der Agenturbranche, man kämpft um alles, verliert viel und gewinnt wenig. Der Markt ist umkämpft. Es ist ein bisschen wie das Leben. Man kann nicht immer nur gewinnen. Es gehört nun mal dazu, viele Rückschläge einzustecken. Aber genau diese Rückschläge sind am Ende das, was die Siege umso süßer machen.


Was reizt und fasziniert dich am Agentur-Job?


Faszinierend sind die Abwechslung und die Menschen, denen man begegnet.

Vom alteingesessenen Vollblutwerber, der dir von den goldenen Zeiten der Werbung erzählt, wo es in den Agenturen zuging wie bei einem Mix aus Mad Men und The Wolf of Wall Street, bis zu dem kreativen Mastermind, der dir innerhalb von zwei Tagen eine 360-Grad-Kampagne aus dem Boden stampft.

Außerdem die bereits beschriebene Abwechslung. Es wird einfach nie langweilig!


Und was nervt auch mal?


Ich würde lügen, wenn ich sage, dass immer alles perfekt ist. Ich denke, dass kein Job perfekt ist und es immer Ups and Downs gibt. Sonst wäre es doch auch langweilig, oder? Also was nervt mich? Ich glaube, am nervigsten ist das Babysitterspielen. Als Kundenberater bist du verantwortlich für dein Projekt. Das heißt, du musst dafür sorgen, dass die Kreation ihren Job macht, die Strategie und manchmal sogar die GF. Man rennt permanent irgendjemandem hinterher, damit er oder sie nicht vergisst, x oder y zu machen. Das Stichwort hier ist „proaktiv“, was so viel heißt wie: „Wenn jemand seinen Job in deinem Projekt nicht richtig macht, egal ob Kunde, Dienstleister oder Agentur intern, ist es deine Aufgabe, dafür zu sorgen, dass er ihn macht.“


Welche Rolle spielen Team und Teamspirit?


Das ist einfach. Allein geht nichts. Also wirklich. Allein ist man aufgeschmissen! Du brauchst ein Team von Leuten, die alle gemeinsam an einem Strang ziehen, sonst sind Projekte nicht umsetzbar. Dementsprechend sollte eine gute Teamchemie und ein guter Spirit herrschen. Da hilft auch hier das eine oder andere Feierabendbier.



McCann über sich:

McCann Deutschland ist eine integrierte Full-Service-Agentur und konzipiert Kommunikation für jegliche Art von Kunden aus verschiedenen Industrien. McCann entwickelt Markenstrategien, Markenkommunikation und produziert alles in den eigenen Studios, genannt CRAFT. McCann Deutschland gibt es in Düsseldorf, Frankfurt und Hamburg.