„Wir wollen den Unterschied machen – auch im Sport“

Jens Krees 3 072x1 620

Carglass ist bekannt für schnelle Reparaturen von Autoscheiben. Doch wenn es um Sport geht, lässt sich das Unternehmen Zeit – für gemeinsames Engagement mit Sinn. Jens Krees, Head of Communications & CSR bei Carglass Germany, spricht mit Julian Jannsen, Account Director bei Achtung! Mary, über Triathlon, Inklusion und Fundraising. Und darüber, warum Purpose und Teamgeist zur Unternehmenskultur gehören – und was 1.200 Kilometer Radfahren mit digitaler Bildung in Südafrika zu tun haben.

Was hat Euer Kerngeschäft mit Sport zu tun?  

Erst mal nicht so viel – wir reparieren und tauschen Autoscheiben. Aber wir haben auch erkannt, dass man mit Sport Menschen in Bewegung bringt. Wer gemeinsam Sport macht, tut etwas für die Gesundheit. Und zugleich bietet Sport die Möglichkeit, Menschen hinter Anliegen zu versammeln, die größer sind als der Sport selbst. 

Kannst Du ein paar Beispiele nennen?

Über die Jahre haben wir eine Leidenschaft für den Triathlon entwickelt. Das kommt vom Engagement unserer englischen Muttergesellschaft Belron, die schon seit über 20 Jahren einen Triathlon ausrichtet, die so genannte Spirit of Belron Challenge (SOBC). 

So ist der Funke fürs Schwimmen, Radfahren und Laufen auf uns übergesprungen. Wir setzen uns seit vielen Jahren für den Triathlonsport in Köln ein. Zuletzt haben wir geholfen, einen Triathlon mitten in der Kölner Innenstadt zu etablieren – heute eines der größten Triathlon-Events in Deutschland. 

Wir von Achtung! waren ja schon mehrfach bei der Spirit of Belron Challenge in London dabei. Was hat es damit auf sich?

Zur SOBC kommen jedes Jahr rund 2.000 Mitarbeitende, aber auch Angehörige und Partner aus der ganzen Welt zusammen, um gemeinsam für den guten Zweck zu schwimmen, Rad zu fahren und zu laufen. Damit sich niemand von der Vorstellung eines kompletten Triathlons abschrecken lässt, gibt es auch Alternativen wie einen 5-Kilometer-Spaziergang. 

Parallel findet eine Virtual Challenge statt, an der weltweit über 10.000 Personen teilnehmen und Kilometer sammeln. Hier spendet das Unternehmen für jeden Kilometer einen Euro. Insgesamt haben wir allein 2024 zwei Millionen Euro für unsere Partner-Organisation AFRIKA TIKKUN aus Südafrika eingenommen, die sich für Kinder und Jugendliche aus den Townships einsetzt. 

Was steckt hinter Eurem starken Engagement – geht’s ums Teambuilding, Purpose oder beides?

Egal was wir tun, wir wollen immer den Unterschied zu machen. Das ist unser Purpose – eingebettet in ein Werte- und Zielsystem, das den Kern unserer Unternehmenskommunikation bildet und tatsächlich in unseren internen Medien sehr präsent ist. Dabei zielt der Purpose nicht nur auf den finanziellen Erfolg oder die Zufriedenheit unserer Kundinnen und Kunden, sondern gleichberechtigt auch auf das Engagement unserer Mitarbeitenden und unsere gesellschaftliche Verantwortung. Deshalb gibt es keine Carglass-Sportveranstaltung, bei der nicht die Perspektiven Mitarbeitenden-Engagement und sozialer Zweck eine Rolle spielen. Das ist auch der Grund, warum wir schon 2011 unsere Stiftung GIVING BACK aus voller Überzeugung ins Leben gerufen haben.

Was macht Sport für Dich persönlich zum idealen Mittel, um Teams zusammen zu schweißen?

Dass wir bei Carglass Sport als Mittel entdeckt haben, Menschen zu bewegen und große Ziele gemeinsam zu erreichen, hat sicher auch etwas mit dem Mindset im Unternehmen zu tun. 

Wenn vom Geschäftsführer beginnend vorgelebt wird, dass auf individueller Ebene kein sportliches Ziel zu groß ist, um es anzugehen, ist das sicher auch eine Analogie für unser Geschäft. 

Marathon? Triathlon? Das klingt alles erst mal groß. Mit einem Trainingsplan wird das dann zu einer Aufgabe, die für viele Menschen machbar wird. Bei ambitionierten Projekten ist das ganz ähnlich.

Jens Kress im Wettkampf

Merkt Ihr im Alltag, dass sich durch sportliche Aktionen wirklich was im Miteinander verändert?

Ja, auf jeden Fall. Wir sehen, dass der Sport eine Bühne bietet, eine Seite von Carglass zu erleben, die im Arbeitsalltag vielleicht weniger Raum bekommen würde. Wenn ein Filialteam geschlossen die Reise nach England antritt, um einem Kollegen mit schwerer Rückenmarkserkrankung den gemeinsamen Zieleinlauf bei der Spirit of Belron Challenge zu ermöglichen. Wenn Mitarbeitende von sich aus die Initiative ergreifen, damit inklusive Fußballmannschaften an unserem internen Soccer Cup teilnehmen können. Dann sind das ganz starke Zeichen dafür, dass sportlicher Wettbewerb, Vielfalt, Inklusion und soziales Engagement gleichermaßen als lebendige Elemente in unserer Unternehmenskultur verankert sind.

Wie schafft Ihr es, auch Mitarbeitende zu erreichen, die sich vielleicht nicht direkt für Sport begeistern?

Wer nicht gerade einen ganzen Triathlon macht, der schafft vielleicht, fünf Kilometer zu laufen. Wer nicht Fußball spielen kann oder will, aber fußballbegeistert ist, kann sich in der Turnier-Organisation einbringen. Aber klar – neben dem Sport muss es auch andere Angebote geben, wo sich Kolleginnen und Kollegen begegnen können. Vom Sommerfest über Müllsammelaktionen bis zum Quizabend ist da einiges dabei. Organisiert wird das in aller Regel von Mitarbeitenden für Mitarbeitende. 

Wie messt Ihr den Erfolg solcher Aktivitäten – neben schönen Bildern und Gänsehautmomenten? 

Neben den allgemeinen Umfragen unter den Mitarbeitenden, die wir zwei Mal im Jahr machen, um ihre Zufriedenheit, Identifikation und Bindung an Carglass zu erheben, schauen wir uns auch an, wie viele Kolleginnen und Kollegen unsere Angebote wahrnehmen. Darüber hinaus interessiert uns, wie viele Mitarbeitende sich persönlich einbringen, um Fundraising-Aktionen für GIVING BACK auf die Beine zu stellen. 

Was sagen eigentlich Eure Partner oder Kundinnen und Kunden zu Eurem Sport- und Charity-Engagement?

Wir erleben hier viel Unterstützung. Ich nehme es so wahr, dass alle, die selbst mal an unseren Aktionen teilgenommen haben, anerkennen, dass wir das ganz aufrichtig und nicht motiviert durch Socialwashing machen. 

Und was ist der nächste große sportliche Meilenstein für Dich bzw. Euch? Kann man Euch dabei sogar irgendwie unterstützen?

Im September fährt eine Gruppe von Kollegen mit dem Rennrad zur Spirit of Belron Challenge nach London, ich bin auch dabei. Weil wir dachten, dass es von Köln aus ein bisschen zu kurz ist, starten wir in Zürich in Richtung Bodensee, um über Österreich, Deutschland, Frankreich, Luxemburg, Belgien nach England zu fahren. Macht summa summarum 1.200 Kilometer und sieben Länder – wir fahren zirka 160 Kilometer am Tag. Auch dabei sammeln wir Spenden für unseren Partner AFRIKA TIKKUN aus Südafrika, die mit digitaler Bildung junge Erwachsene aus den Townships auf eine Berufslaufbahn in Digital und IT vorbereiten. Wer mehr über die Aktion erfahren möchte oder uns sogar mit einer Spende unterstützen möchte, kann das über diese Seite tun.

SOBC24 London 3 072x1 620