Zurück zu Scholz & Friends, um was aufzubauen

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Die Chance, die nicht zweimal im Leben kommt, hat Dr. Ellen Dietzsch, Mitglied der Geschäftsleitung von Scholz & Friends Agenda und seit 2021 Leiterin des Standortes Stuttgart, genutzt. Quasi „auf der grünen Wiese“ hat sie den Standort für und mit Scholz & Friends aufgebaut. Dafür hat sie ihren Job bei Mercedes-Benz an den Nagel gehängt. Zurück zu ihren Wurzeln also! Zu Scholz & Friends, wo sie ihre Karriere mit einem Volontariat gestartet hatte.


Ellen, du warst erst bei Scholz & Friends tätig, hast dann fast zehn Jahre bei Mercedes-Benz gearbeitet und bist dann zu Scholz & Friends zurück. Warum? Was hat dich gereizt?

Die Möglichkeit, einen Standort für Scholz & Friends neu, quasi von der grünen Wiese, aufzubauen, hat mich als Aufgabe sehr gereizt. Das ist eine Chance, die man nicht zweimal in Leben bekommt. Deshalb musste ich darüber nicht lange nachdenken. Ich habe mich während meiner Konzernzeit immer gern an die Freiheit, die Verantwortung und das kreative Umfeld bei Scholz & Friends zurückerinnert. Das habe ich im Konzern hin und wieder vermisst. In meinen verschiedenen Führungspositionen habe ich aber auch viel über die Unternehmenswelt gelernt, was mir jetzt in meiner Beratungstätigkeit weiterhilft.

Hilft es dir und vielleicht auch grundsätzlich, beide „Welten“ genau zu kennen und selbst erlebt zu haben?

Ja, auf jeden Fall. Meine Erfahrungen bei Scholz & Friends haben mir im Konzern sehr viel gebracht. Ich bin bei Scholz & Friends als Volontärin gestartet und habe damals das Kommunikationshandwerk von der Pike auf gelernt. Ich wusste, als ich auf Unternehmensseite war, wie Kommunikations- und Markenstrategien entwickelt werden, wie ein Pitch abläuft und was ein gutes Briefing für Agenturen ist. Umgekehrt nützt mir mein Wissen aus einem Konzern heute enorm dabei, Unternehmenskunden zu beraten.

Kannst du ganz konkrete Beispiele nennen, wo es enorm wertvoll ist, genau zu wissen, wie es „auf der anderen Seite“ läuft?

Ich habe bei Mercedes-Benz häufig mit der obersten Management-Ebene zusammengearbeitet. Dadurch hatte ich Einblicke in Entscheidungsstrukturen und Abstimmungsprozesse. Diese sind meistens viel komplexer als in Agenturen. Ich kann dadurch heute recht gut einschätzen, wie in Unternehmen entschieden wird und was Unternehmenskunden intern für Entscheidungen benötigen. Wertvoll war auch die Erfahrung, wie Headquarter und Vertriebsmärkte im Bereich Marketing zusammenarbeiten. Zentrale Fragen waren dabei zum Beispiel: Wie viel gibt das Headquarter vor und wie viel können die Märkte selbst entscheiden oder wie ist der Mix zwischen Brand- und Performance-Marketing gestaltet? Da gibt es naturgemäß unterschiedliche Positionen zwischen dem Headquarter und den Märkten. Die verschiedenen Perspektiven zu kennen, hilft mir heute bei der Beratung international tätiger Kunden sehr.

Hat sich die Rückkehr zur Agenturseite für Dich auch noch in anderer Form gelohnt?

Ich konnte ein Herzensthema einbringen. Das Thema Nachhaltigkeits- und Transformationskommunikation. Das ist inzwischen ein Beratungsschwerpunkt am Standort Stuttgart. Auch hier kann ich viel Erfahrung von Mercedes-Benz einfließen lassen. Ich habe das Thema in der internen Kommunikation verantwortet, es spielte eine Rolle, als ich die Marketing-Kommunikation zu Elektromobilität betreut habe, und auch in meiner letzten Position als Leiterin der globalen Markenstrategie von Mercedes-Benz war das Thema Nachhaltigkeit zentral. Es ist sehr abwechslungsreich, zu diesem Thema heute unterschiedliche Kunden aus nahezu allen Branchen zu beraten, die wiederum vor ganz verschiedenen Herausforderungen im Bereich Nachhaltigkeit stehen. Das erweitert auch meinen Blick auf das Thema. Und natürlich verschafft mir meine Tätigkeit als externe Beraterin viel nuanciertere Möglichkeiten, vielfältige Kunden strategisch bei der Transformation ihrer Produkte und Geschäftsmodelle zu begleiten und mit ihnen passende Kommunikationsstrategien zu entwickeln.

Was unterscheidet denn die Arbeit und auch vielleicht die Kultur in einer Agentur generell von der in einem Unternehmen?

Im Vergleich zu größeren Unternehmen entscheiden wir in Agenturen sehr schnell, leben flache Hierarchien und arbeiten mehr miteinander statt in abgegrenzten Teams mit festen AKVs (Aufgaben, Kompetenzen, Verantwortlichkeiten). Es entwickelt sich dadurch eher ein freundschaftlicher Teamspirit, bei dem man sich unterstützt, offen ist und auf Augenhöhe zusammenarbeitet. Zumindest kenne ich das bei Scholz & Friends so.

Wenn du Berufseinsteiger*innen Agentur als erste Karrierestation ans Herz legen möchtest, welche Eigenschaften des Agenturjobs highlightest du dann?

Ganz oben steht für mich, wie viel man in Agenturen lernen kann. Ich profitiere noch heute davon, was ich damals als Volo gelernt habe. In Agenturen übernehmen auch Berufsanfänger*innen sehr schnell Verantwortung und der Gestaltungsspielraum ist groß. Daran bin ich beruflich, aber auch persönlich sehr gewachsen. Die Vielfalt der Projekte bringt Abwechslung mit sich. Man lernt nicht nur eine Branche kennen, sondern viele. Ich berate zum Beispiel aktuell Kunden von der Stahlbranche über die Mode- und Pharmaindustrie bis hin zu institutionellen Kunden wie der Europäischen Kommission. Diese Mischung erweitert den eigenen Horizont ungemein. Und nicht zu vergessen das kreative Umfeld. Es macht großen Spaß, jeden Tag mit kreativen und inspirierenden Köpfen zusammenzuarbeiten und Ideen zu entwickeln, ohne gleich im ersten Schritt die internen Barrieren eines großen Unternehmens mitbedenken zu müssen.

Auf welches Projekt, auf welche Kampagne oder welchen Erfolg der jüngsten Zeit bist du besonders stolz?

Das ist der Standort Stuttgart. Innerhalb der letzten anderthalb Jahre haben wir den Standort aus dem Nichts zu der kleinsten, größten Agentur Stuttgarts aufgebaut. Wir werden bald mehr als 15 Friends sein mit eigenen Kreativteams hier vor Ort. Außerdem haben wir mehr als 1.300 Friends der Scholz & Friends Group im Rücken, mit denen wir das gesamte Kompetenzspektrum von Scholz & Friends anbieten können. Und wir haben in Stuttgart inzwischen auch einen eigenen Kundenstamm aufgebaut und beraten zehn eigene Kunden.

Und mal ganz ehrlich: Was magst du am Agenturjob nicht ganz so gern?

Hin und wieder stört mich die mangelnde Augenhöhe bei Kunden. Manche Kunden sehen Agenturen immer nur als reinen Dienstleister, der Aufträge jetzt und sofort abarbeitet. Ich nenne das den „Jukebox-Modus“, der für uns oft nur schwer zu überwinden ist. Dadurch vergeben sich diese Kunden Beratungsexpertise, Kreativität und vergessen dabei auch, dass eine gute, wertschätzende Kundenbeziehung auf beiden Seiten Spaß und damit bessere Ergebnisse bringt.


Scholz & Friends über sich


Die Agenturgruppe Scholz & Friends schafft mit Leidenschaft und Kreativität Markenerlebnisse, die das Denken, Fühlen und Handeln von Menschen verändern. Rund 1.300 Friends in Deutschland, Österreich und der Schweiz entwickeln für Kunden orchestrierte Kommunikation, die weltweit ausgezeichnet wird.