„Der Agenturjob ist vielseitiger“
Lara Fumagalli, Account Managerin bei Wunderman Thompson in Berlin, liebt, dass es in einer Agentur täglich neue und vielfältige Aufgaben gibt. Daher ist sie nach einem Ausflug auf Unternehmensseite wieder in die Agenturwelt zurückgekehrt. Lara ist lieber Teil einer Agentur als Teil einer Unternehmensabteilung mit fest abgesteckten Aufgaben. Sie liebt die Zusammenarbeit mit Agentur-Kolleg*innen, die sie auch gern nach Feierabend trifft.
Wenn dich Leute im Freundeskreis oder in der Familie fragen, was eine Agentur denn so macht, was antwortest du dann?
Der Einstiegssatz ist eigentlich immer, dass ich Werbung mache. Damit kann gerade die ältere Generation noch am besten etwas anfangen. Wenn es dann ins Detail geht, erkläre ich, dass die Essenz meines Jobs eigentlich die ist, die Mittelsperson zwischen unseren Kunden und deren Zielen und den Ideen unserer kreativen Köpfe in der Agentur zu sein. In dieser fast schon diplomatischen und beraterischen Rolle ist es meine Aufgabe, am Ende die beste Lösung in time, quality & budget zu liefern.
Du warst vorher auf Unternehmensseite. Was hat dich zum Wechsel auf die Agenturseite veranlasst?
Richtig, während der Covid-19-Zeit bin ich von der Agenturseite auf Kundenseite in die Marketingabteilung der Fritz! Box gewechselt. Seit 2022 bin ich aber wieder zurück im Agenturalltag. Dazu habe ich mich entschieden, weil ich die Arbeit in der Agentur vielseitiger finde. Im Unternehmen wird man meistens einer Abteilung zugeteilt und die Aufgabenbereiche sind klar abgesteckt. Ich mag es aber, in unterschiedlichen Bereichen tätig zu sein und Synergien zu finden. Zudem langweile ich mich schnell bei länger andauernden Projekten, da mir der Impuls für Neues dann fehlt. Die Arbeit als Account Manager im dynamischen Agenturumfeld ermöglicht es mir, in immer neue Bereiche einzutauchen und meine Expertise mit den verschiedensten Erfahrungen anzureichern. Zudem mag ich den Faktor, dass es in der Agentur viele Kolleg*innen gibt, die die gleichen außerbetrieblichen Interessen haben wie ich, und man so ein entspanntes Miteinander auch nach Feierabend haben kann.
Wie und wann bist du denn eigentlich das erste Mal auf Agenturen als Möglichkeit für Berufseinstieg oder Karriere aufmerksam geworden?
Ich habe während meines Bachelorstudiums in Politik nach Praktikumsmöglichkeiten gesucht. Dort ist mir eine Stelle als Junior-Assistentin in einer PR-Agentur besonders ins Auge gestochen. Diese Erfahrung hat mir so viel Spaß gemacht und Learnings gegeben, dass ich danach beschlossen habe, meinen Master in Kommunikation zu machen mit dem konkreten Ziel, danach in einer Werbeagentur arbeiten zu können.
Wenn du Unternehmen und Agenturen holzschnittartig vergleichst, was sind dann für dich die wesentlichsten Unterschiede – zum Beispiel mit Blick auf Kultur, Umgang, Abläufe?
Ich glaube, die wesentlichen Unterschiede liegen in den Bereichen Team- und Führungsstruktur, Arbeitsabläufe und den Umgang mit Kolleg*innen. In Agenturen sind die Hierarchien eher flach und der Umgang zum Management und Teamleads auf Augenhöhe. Zudem wird auch viel Wert auf Zusammenarbeit gelegt. Im Unternehmen hingegen, so meine ganz persönliche Erfahrung, arbeitet jede Abteilung für sich. Die Arbeitsabläufe in der Agentur sind viel dynamischer: Das Umfeld und die Arbeitsumstände verändern sich schnell, da die Kunden, für die man arbeitet, wechseln und die Projekte sehr vielfältig sind. Mir persönlich macht genau das Spaß. Denn anders als im Unternehmen werde ich jeden Tag mit neuen Herausforderungen konfrontiert. Zudem finde ich es toll, in einem jungen Team zu arbeiten, das auch außerhalb der Arbeit ähnliche Interessen und Hobbys hat wie ich. Das hat mir im Unternehmen immer gefehlt.
Früher hieß es, in Agenturen würde auch abends, nachts und am Wochenende gearbeitet und Agenturen würden schlecht bezahlen. Wie ist das heute und wie ist das wirklich?
Ich kann hier nur aus meiner eigenen Erfahrung bei Wunderman Thompson sprechen und die ist, was den Belastungs- und Stressfaktor angeht, sehr positiv. Klar, es gibt ab und zu mal stressige Zeiten, in denen die ein oder andere Überstunde anfällt, um einen Pitch zu gewinnen oder ein Kundenprojekt zu finalisieren. Im Großen und Ganzen wird bei uns aber sehr darauf geachtet, dass Nacht- und Wochenendarbeiten große Ausnahmen sind und diese auch mit Freizeit ausgeglichen werden.
Auch bezahlungstechnisch kann ich sagen, dass die Gehälter durchaus gestiegen sind in den letzten Jahren.
Auf welche Tätigkeiten oder auf welches eigene Projekt in der Agentur bist du bislang am meisten stolz?
Ich hatte im letzten Jahr die Projektmitverantwortung für ein großes TVC-Projekt. Das war das erste Mal, dass ich die Möglichkeit hatte, einen Werbespot vom Pitchgewinn bis zum Shoot und zur Postproduktion zu betreuen. Das hat großen Spaß gemacht und mich karrieretechnisch sehr weitergebracht.
Wunderman Thompson über sich
Wunderman Thompson ist mit mehr als 20.000 Mitarbeitern in 90 Märkten eine der führenden Brand- und Customer-Experience-Agenturen weltweit. Als Kreativ-, Data- und Technologiepartner bietet das international agierende Unternehmen interdisziplinäre Angebote mit den Schwerpunkten Digital Transformation Consulting, Campaigning, Service Design, Loyalty/CRM, Social Media, Data & Analytics sowie Marketing Automation und Marketing-Technology-Plattformen. Wunderman Thompson bietet belastbare Expertise entlang der gesamten Customer Journey, von Kommunikation über Commerce, Beratung, CRM, CX und Data bis hin zu Produktion und Technologie. Zu den Kunden zählen renommierte Unternehmen wie A. Lange & Söhne, Allergan, Bayer, Beiersdorf, Boehringer Ingelheim, Coty, Digital Charging Solutions, Creditplus, Dr. Oetker, Fitness First, Jaguar Land Rover, Mercedes-Benz, Michelin, Microsoft, Siemens Healthineers, Trinasolar, WDR und Zeiss.