„Die Kundenvielfalt macht den Reiz aus“

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„Einen halben Tag beschäftigt dich eine internationale Kaffeemarke und wie du deren Instagram-Content pushst, den restlichen Tag entwickelst du Prozesse und KPIs für zukünftige digitale Sales-Kampagnen.“ Tim Cierniak ist Account Manager bei den MediaMonks und liebt seinen Job. Im Interview erklärt er, warum es wichtig ist, die Ruhe zu bewahren, wenn ein Projekt mal schiefläuft.

Agentur als erste Station? Warum?


Schon als Teenager wusste ich, dass ich in der Marketingbranche tätig sein wollte. Dabei ging es jedoch nicht um das klassische „Irgendwas mit Medien“, im Gegenteil: Ich wollte schon immer in die strategische Richtung. Ich war fasziniert davon, wie das große Ganze funktioniert und wie man größere Ziele erreicht, beispielsweise die Brand Awareness.

Um allerdings die Branche zu verstehen und sich vom großen Ganzen überhaupt ein Bild machen zu können, war es mir wichtig, ein grundlegendes Verständnis von Marketing zu erlangen, speziell für mich im Digital Marketing. Dadurch kam ich schnell auf die Idee, in der Agenturbranche anzufangen, da ich hier bestmöglich „Hands-on“-Erfahrung mit den unterschiedlichsten Kunden sammeln konnte. Das hat nach dem Studium dann auch relativ schnell geklappt.


Magst du mal beschreiben, was zu deinen Aufgaben gehört und wie vielseitig die womöglich sind?

Nachdem ich anfänglich die klassischen Account-Manager-Aufgaben übernahm wie Budgetplanung, Mediaplanung, Trafficking, Aufsetzen von Kampagnen oder Reporting, befasste ich mich zunehmend mit den Voraussetzungen solcher Marketingmaßnahmen. Welche Plattformen benötigen wir für das neue Briefing? Wie sieht das Set-up innerhalb dieser Plattformen vom Kunden aus? Sind wir durch das gegebene Set-up bestmöglich aufgestellt für die Kampagne und darüber hinaus? Ich interessierte mich immer mehr für die Effizienz des Tech-Set-ups und dafür, wie man das optimieren könnte.

Das veranlasste mich schließlich dazu, einen Job im UK anzunehmen, bei dem ich genau diese Punkte lernte. Gleichzeitig entwickelte ich mich auch persönlich weiter, ich lernte neue Kulturen kennen, Freunde und Arbeitskollegen. Jetzt bin ich zurück in Deutschland und arbeite hauptsächlich an Beratungsprojekten, sowohl an technischen als auch kulturellen. Dadurch bin ich heute in der Lage, bei größeren und beratungsintensiveren Aufträgen einen Mehrwert bieten zu können.


Was war Dein bislang größtes Stolzprojekt?


Das ist abhängig von der Betrachtungsweise. Persönlich gesehen war es auf jeden Fall das Projekt „UK“. Eine Auswanderung, besonders wenn man kein Rückflugticket gebucht hat, ist ziemlich aufregend, aber auch stressig. Man wird praktisch täglich gezwungen, selbstständiger zu sein, sich selbst mehr zu vertrauen, und lernt sich so noch einmal selbst neu kennen. Dadurch bin ich heute selbstsicher, sodass auch stressige Phasen mich selten aus der Ruhe bringen. Das hilft mir dann wiederum auch im Agenturalltag.

Professionell war mein größtes Stolzprojekt ein AdTech–Roll-out für einen führenden deutschen Automobilhersteller in bisher 24 Ländern weltweit. Das Projekt wurde in den vergangenen 1,5 Jahren in vier Wellen ausgerollt, mit der fünften Welle und weiteren Ländern in den Startlöchern. Ziel war es, den Kunden bestmöglich und „Future Proof“ aufzustellen im Hinblick auf seinen AdTech-Stack.


Hat es auch mal einen Misserfolg gegeben?


Tatsächlich gab es im Zuge des globalen AdTech–Roll-outs auch einige Teile des Projektes, die nicht gut liefen. Zwar würde ich behaupten, das Gesamtergebnis war ein Erfolg, allerdings war es bis dahin auch ein steiniger Weg. Hier mangelte es in manchen Teilen an effektiver Kommunikation, weshalb Missverständnisse aufkamen. Auch das Projektmanagement konnte hier nicht immer für Klarheit sorgen, was mir umso mehr aufgezeigt hat, dass gute Projektpläne unabdingbar sind. Es geht also nicht nur um das Nennen einzelner Meilensteine, sondern auch um die klare Definition von Deadlines, Verantwortlichkeiten und Unterpunkten der einzelnen Meilensteine.

Doch selbst bei den detailliertesten Projektplänen kann man nicht immer alles voraussehen und man sollte stets flexibel bleiben, besonders im Hinblick auf ein lösungsorientiertes Arbeiten.


Was reizt und fasziniert Dich am Agenturjob?


Es gibt so einige Reize am Agenturjob. Zum einen gibt die große Vielfalt an Kunden dir die Möglichkeit, deine eigenen (Arbeits-)Interessen zu finden und Fähigkeiten auszubauen. Einen halben Tag beschäftigst du dich mit einer internationalen Kaffeemarke und damit, wie du bestmöglich deren Instagram-Content pushst, während du den restlichen Tag damit beschäftigt bist, Prozesse und KPIs für zukünftige digitale Sales-Kampagnen zu erstellen.

Zum anderen waren auch die Arbeitskollegen schon immer ein wichtiger Grund dafür, warum ich mich in den Agenturen so wohlgefühlt habe. Wir haben es bisher immer geschafft, einen perfekten Ausgleich zu schaffen zwischen kollegialem Miteinander, gemeinsamen Fußballspielen, Lunches, Kaffeepausen und dem Durchboxen von (nervtötender) Arbeit wie zum Beispiel der Mediaplanung bis 3 Uhr nachts, um die Deadline noch zu schaffen.


Und was nervt auch mal?


Sosehr die große Kundenvielfalt einen Reiz darstellen kann, kann sie auch sehr anspruchsvoll sein. Es ist also ein zweischneidiges Schwert. Natürlich, wie der Zufall es will, treten Probleme selten allein auf. So springt man schnell von einem Troubleshooting-Call zum nächsten und hat das Gefühl, überhaupt nicht mehr produktiv Aufträge vorantreiben zu können, da man an allen Ecken und Kanten nur noch Feuer löschen muss. Hier gilt es, Ruhe zu bewahren und Prioritäten zu setzen. Es geht nicht darum, welcher Kunde sich am lautesten beschwert oder die meisten E-Mails schickt, sondern um eine objektive Betrachtung. „Quick Wins“ sind zwar gut, allerdings nicht immer möglich. Einen kühlen Kopf zu bewahren und transparent in der Kommunikation mit dem Kunden zu sein, zahlt sich hier also besonders aus.


Welche Rolle spielen Team und Teamspirit?


Ich habe besonders im UK die Erfahrung gemacht, dass der Teamspirit mit das Wichtigste in der gesamten Agentur ist. Selten arbeitete ich alleine mit Kunden zusammen. So war die Motivation mit Abstand am besten, wenn man sich gut mit seinem Team versteht. Das ist im UK ziemlich ausgeprägt, weshalb meine besten Freunde dort auch meine Arbeitskollegen waren. Das hat unsere Arbeitsmoral gehoben und uns gleichzeitig produktiver gemacht, da die interne Kommunikation deutlich effizienter ablief und in den seltensten Fällen Missverständnisse auftraten. Ich kann meinem Team hier also gar nicht genug dafür danken.



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