Babette Kemper über das Glück der Selbstständigkeit

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Babette Kemper hat vor drei Jahren auf der Achtung! Gründer*innen-Plattform ihre eigene Agentur gegründet: Achtung! Mary mit Sitz in Düsseldorf. Sie antwortet auf die Frage, warum Selbstständigkeit für sie ein Glück ist.


Babette, inwieweit erfüllt es dich, deine eigene Agentur zu führen?

Auf einer Skala von 1 bis 10? 13! Ich fühle mich angekommen! Kann alles leben, was mich ausmacht und auch ausfüllt: Ich bin Kommunikatorin durch und durch, liebe Veränderung und Neues, arbeite am liebsten im Team. Zudem macht es mich glücklich, Menschen zu führen, Teams zu entwickeln. Vor allem aber faszinieren mich auch betriebswirtschaftliche Zusammenhänge und auch, dass ich die volle Verantwortung für mein Handeln und meine Entscheidungen trage. Die Gestaltungsfreiheit erfüllt mich.

Kannst du mal ganz konkret beschreiben, welche Momente besonders happy machen und dich strahlen lassen?

Wenn unsere Kunden gemeinsam mit meinen Kolleginnen und Kollegen happy und stolz sind auf das, was sie zusammen geschafft haben. Wenn ich spüre und erlebe, dass Kolleginnen und Kollegen sich weiterentwickelt haben. Fachlich oder auch persönlich. Wenn ordentlich Mut aufgebracht wurde oder Kolleginnen und Kollegen sich zu etwas überwunden haben und das dann belohnt wird.

Meinst du, Entrepreneurship muss einem im Blut liegen, oder kann man es auch entdecken und entwickeln?

Hmm. Schwierig. Ich glaube, wenn man früh aufhört, irgendjemandem Schuld zu geben, wenn was misslingt, wenn man gerne volle Verantwortung übernimmt, eine starke Vorstellungskraft mitbringt und Themen gerne voller Kraft vorantreibt, dann spürt man eine Flamme in sich. Diese Flamme ist eine gute Voraussetzung für Entrepreneurship ist. Überhaupt entdecken Menschen dieses Potenzial oft dann, wenn sie an ihre Idee wirklich glauben. Und wenn sie dann andere Menschen davon begeistern. Dann setzen sie automatisch die Arbeitnehmer*innen-Brille ab. Allerdings gehört für mich auch zu einem wesentlichen Teil gutes kaufmännisches Gespür dazu, auch wenn einem dafür Profis zur Seite stehen. Damit sollte man sich als Unternehmer*in im Grundsatz gerne beschäftigen. Und das kann jeder lernen, ohne es von vornherein im Blut zu haben.


Was musstest du persönlich mit und in der eigenen Agentur erst lernen?

Das Tempo und die Schlagzahl sind bei uns sehr hoch. Achtung! Mary wächst seit 2019 enorm. Da kann ich nicht überall sein. Zum Beispiel nicht bei jedem und jeder einzelnen Mitarbeiter*in, wenns mal schwierig wird. Wir können zudem nicht für Kunden zaubern. Leider. Ich würde gerne alles möglich machen, habe aber lernen müssen, dass das eben nicht geht. Ich habe gelernt, noch konsequenter Nein zu sagen – auch um mein Team zu schützen.


Welches Erlebnis, welcher Erfolg hat dich erst kürzlich glücklich gemacht?


Unser erstes „Good Morning, Marys!“-Meeting nach den Weihnachtsferien! Das hat mich mehr als glücklich gemacht! Wir treffen uns grundsätzlich jeden Werktag morgens alle remote, besprechen Themen und Projekte und reden auch einfach über dies und jenes miteinander. Aber dieses Meeting nach dem Weihnachtsurlaub war besonders. Eine Kollegin hatte angekündigt, ein Thema vorzustellen und ein paar Charts zu präsentieren. Es startete dann aber ein Film. Ein Film zum 3. Geburtstag von Achtung! Mary. Ich hätte dieses kleine Jubiläum gar nicht offiziell gefeiert. Aber das Team zeigte diesen Film. In dem kam jede*r Mary zu Wort. Und was das Team dort sagte, war so unglaublich persönlich und offen, so individuell und wertschätzend, dass mir nicht nur die Tränen kamen. Ich fühlte: Dafür habe ich Achtung! Mary gegründet!