„Wir sind strategisch und persönlich noch näher am Vorstand dran“

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„Taktgeber des Wassers. Seit 1901.“ Mit diesem Selbstverständnis positioniert sich die Hansgrohe Group. Dr. Jörg Hass, Vice President Corporate Communication, gestaltet die Unternehmenskommunikation des Global Players aus dem Schwarzwald entscheidend mit. Achtung! unterstützt dabei. Daniel Rehn fragt den Kommunikationschef nach neueren Entwicklungen in der Unternehmenskommunikation und den besonderen Herausforderungen der Vorstandskommunikation.

Jörg, du gestaltest als Vice President Corporate Communications seit mittlerweile mehr als acht Jahren die kommunikativen Geschicke der Hansgrohe Group. Wie hat sich die Unternehmenskommunikation in dieser Zeit verändert? Was war die markanteste Veränderung?


„Die Rolle der Unternehmenskommunikation hat sich in den letzten Jahren stark verändert. Diese Veränderungen sind eng mit technologischen, medialen und gesellschaftlichen Entwicklungen verknüpft.“

Diese beiden Sätze habe ich von einem KI-Tool erstellen lassen und diese Tatsache ist vielleicht die prägnanteste Antwort auf deine Frage.

Wenn du magst, erlaube uns doch einmal den Blick in den Maschinenraum. Wie koordiniert und orchestriert ihr die Unternehmenskommunikation bei Hansgrohe – intern wie extern?


Wie bei etlichen anderen Unternehmen auch treffen wir uns zum gemeinsamen Austausch regelmäßig virtuell im Newsroom. Intern und extern wird dabei inhaltlich kaum noch unterschieden. Zeitlich allerdings schon, da wir unsere Kolleginnen und Kollegen stets zuerst informieren wollen.

Welche Rolle nimmt die Vorstandskommunikation dabei heute ein?


Menschen vertrauen Menschen und damit kommt der Vorstandskommunikation eine enorme Bedeutung zu. Noch wichtiger ist ihre Koordination, damit nicht alle zu den gleichen Themen sprechen und zu anderen Themen dann niemand. Wir schauen daher auch auf KPIs wie Thementreue.

Wann und wo hat Hansgrohe die Notwendigkeit der aktiven Vorstandskommunikation über die eigenen Kanäle des Unternehmens hinaus erkannt?


Wir sind schon länger in den sozialen Medien präsent und prüfen regelmäßig, ob es noch die relevanten Kanäle sind, ob es neue gibt, ob sie weiterhin geeignet für die jeweiligen Botschaften sind usw. Twitter bzw. X ist dafür ein schönes Beispiel, denn hier sind wir inzwischen als Unternehmen nicht mehr aktiv. Bei LinkedIn haben wir hingegen das Potenzial für eine aktive Vorstandskommunikation gesehen und dann mit den Vorbereitungen begonnen. Das war mitten in der Corona-Zeit und seit 2021 sind unsere Vorstände hier aktiv.

Was war die größte Überraschung im mittlerweile noch engeren Zusammenspiel zwischen Corp. Comms und Vorstand?


Unsere Beraterrolle hat noch mehr Gewicht bekommen. Wir sind durch die regelmäßigen Jours fixes näher an den strategischen, aber auch persönlichen Themen der Vorständ*innen dran. Durch die gemeinsamen Diskussionen im Team kommt man zu noch mehr Ideen, Kreativität und Inspiration, als wenn Corp. Comms „einfach nur“ ein paar Posts formulieren würde.

Zum Abschluss: Welchen Tipp würdest du aus deiner Erfahrung heraus anderen UK-Teams geben, damit Vorstandskommunikation gelingt?


An dieser Stelle sollte ich wohl antworten, dass man sich eine passende Agentur an Bord holen sollte – stimmts? 😊 Und ja, das ist auch so.
Aber vor allem muss der Vorstand überzeugt davon sein, aktiv mitzumachen – sonst wird es langfristig nicht gelingen.