Lass Dich nie einschüchtern!

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Dana Schweiger ist schon viel gewesen und weiterhin in vielen Rollen tätig: Model, Moderatorin, Schauspielerin, Prominente, Gründerin und Unternehmerin. Ihre Lieblingsrolle: Mutter. Im Interview sagt sie, welche Karrieretipps und Ratschläge sie ihren Kindern gibt.

Was waren die zwei oder drei entscheidendsten Dreh- und Angelpunkte deiner Karriere und Unternehmerinnen-Laufbahn?

Entscheidende Momente entstanden in den Jahren 1996/97 in Malibu. Sie führten zur Gründung von Bellybutton. Eine gute Freundin und ich sinnierten darüber, eine natürliche Skin-Care-Linie für Schwangere herauszubringen. Damals war es quasi unmöglich, vernünftige Produkte für diese spezielle Lebensphase zu finden. Deine Haut ist in der Phase bis zum Anschlag gespannt, du fühlst dich wie eine schwerfällige „Fat Cow“, willst dich aber trotzdem schön fühlen. Also haben wir eine Liste mit Produkten gemacht, von denen wir selbst träumten – vom Stretch Mark Oil bis zur Babyhautpflege. Das war der erste Wendepunkt. Der zweite war dann, als wir mit dieser Liste Labore abgeklappert haben, um den perfekten Partner zu finden. Es gab noch keine Handys, also sind wir mit Milchpumpe und viel Enthusiasmus im Gepäck durch Kalifornien gefahren, haben uns vorgestellt und viele Gespräche geführt. Der Rest ist Geschichte. Meine Learnings daraus: 1. Man muss sich einfach trauen, eine gute Idee auch umzusetzen. Und 2. Alles ist weniger scary mit einer Freundin oder einem Freund!

Welche Karrieretipps gibst du deinen Kindern? Wozu rätst du? Worauf sollen sie achten?


Das sind diese drei konkreten Ratschläge:

+ LIES UND VERSTEH JEDES DETAIL DEINER VERTRÄGE!! Lass dich nicht einschüchtern, trau dich ruhig, Fragen zu stellen.

+ Folge deinem Bauchgefühl. Wenn ein Deal zu schön klingt, um wahr zu sein, ist er es vermutlich auch. Halte Augen und Ohren offen, vertrau nicht blind, und denke immer daran: Geschäftspartner und Freunde sind nicht dasselbe.

+ Du darfst mal einen schlechten Tag haben und dich doof fühlen, aber schlechte Stimmung ist ansteckend. Reiß dich also zusammen oder hol dir kurz Trost. In einem coolen Team hat immer jemand eine gratis Umarmung für dich übrig. Und dann ist es wieder gut.

Du bist in den USA geboren, hast dann in Deutschland gelebt und bist wieder in die Staaten gegangen. Wie unterscheidet sich Unternehmer*innentum in den USA und Deutschland?


In den USA heißt es oft: „Klingt cool, probieren wir aus!“ In Deutschland sind die Leute vorsichtiger und weniger abenteuerlustig. Wenn es ein ähnliches Produkt schon gibt, ist die Scheu groß, einfach mal zu „machen“. Ich wollte 1992 einen Starbucks in Berlin eröffnen … Die Antwort: „Wir haben doch schon Coffeeshops in Berlin!“ ABER ich liebe es, dass Deutsche immer pünktlich sind und man immer weiß, woran man ist.

Du bist Model gewesen, hast als Moderatorin gearbeitet, bist als Unternehmerin und Autorin aktiv. Du bist in Fernsehsendungen wie „Lindenstraße“, „Grill den Henssler“ und „Dance Dance Dance“ aufgetreten. Du hast sogar in Filmen mitgespielt. Was davon liegt dir am meisten?


Mutter zu sein war immer mein Favorit. Ich hätte mich auch als Fulltime-Mom wohlgefühlt. Denn: Auch die Haushaltsführung hat ja schon genug finanzielle Aspekte, um mein Gehirn „happy“ zu halten!
Til (mein Ex-Mann und Vater meiner vier Kinder) war immer eher der Kreative, während ich eher das Big Picture und den wirtschaftlichen Aspekt von allem gesehen habe. Ich interessiere mich sehr für die Administration eines Unternehmens – aber mittlerweile überlasse ich das lieber den Profis.

Welche Stärke ist es, die dir bei allem, was du angepackt hast, am meisten geholfen hat? Ist es deine starke innere Energie?

Ich sehe immer das „Big Picture“ und bleibe meistens cool. Außer Unehrlichkeit bringt mich eigentlich nichts aus der Ruhe. Ich denke, dass das meine Energie ausmacht – positiv, ruhig und eher lösungsorientiert.