Content statt Konfetti: Wie Jubiläen Relevanz schaffen

Daniel Lantelme 3072x1620

Ein Firmenjubiläum ist mehr als ein Anlass für festliche Reden – es kann zur Bühne für strategisches Storytelling werden. Daniel Lantelme, Director Content Marketing bei Achtung!, erklärt, wie Unternehmen diesen Moment nutzen können, um ihre Kommunikation zu ergänzen, Inhalte klar zu strukturieren und Kernthemen mit langfristiger Relevanz zu verankern.

Daniel, ein Unternehmensjubiläum ist oft Anlass für Festreden – doch welches Potenzial steckt darüber hinaus in einem solchen Moment?

Natürlich ist es ein Grund zum Feiern. Das darf sich gern in vielfältigen, kreativen Formaten zeigen. Stolz, Nostalgie und internes Schulterklopfen – das ist zu diesem Anlass legitim. Darüber hinaus sehe ich in Jubiläen aber eine strategische Chance, Kernthemen neu zu erzählen. Es ist die Gelegenheit, den eigenen Weg sichtbar zu machen und dabei Relevanz für externe Zielgruppen zu schaffen. Kurz gesagt: feiern, aber mit Wirkung nach außen.

Und wie holt man dabei das meiste heraus?

Indem man den Perspektivwechsel wagt. Ein Jubiläum spiegelt die eigene Historie – aber wer sich ausschließlich von der Innensicht leiten lässt, schöpft das Potenzial nicht aus. Was bedeutet unser Weg für andere? Welche Entwicklungen sind auch für Kund*innen, Partner oder Medien interessant? Guter Content schafft Anknüpfungspunkte. Im Marketing zum Beispiel, indem man die eigene Community einbezieht – etwa über Co-Creation-Formate.

Du hast die Medienrelevanz angesprochen – ein Spielfeld für die PR. Welche Formate bieten sich hier an?

Journalist*innen suchen Inhalte mit Substanz. Ein Jubiläum unterstreicht langjährige Expertise. Der obligatorische Rückblick bietet eine wunderbare Gelegenheit, zugleich den Blick nach vorn zu richten – zum Beispiel mit Innovationsthemen. Ein Jubiläum kann also Beständigkeit und Zukunft zugleich aufzeigen. Voraussetzung dafür ist: Es braucht einen Ort, an dem diese Inhalte auch gut auffindbar sind.

Wie sieht ein solcher Ort konkret aus?

Events, Pressemitteilungen und Social-Media-Posts gehören natürlich an vorderster Front zu solch einem Anlass. In der Praxis sehen wir aber oft: Es entstehen viele gute Inhalte, aber es gibt keinen zentralen Ort, der sie längerfristig sinnvoll bündelt. Content Hubs sind hier eine gute Lösung: Plattformen, auf denen wir Themen so aufbereiten, dass sie nicht sofort im Strom anderer Neuigkeiten untergehen. In der Praxis kann das eine thematisch fokussierte Microsite sein oder eine gut durchdachte Erweiterung der bestehenden Presseseite, insbesondere wenn diese bislang lediglich chronologisch sortierte Meldungen listet. Idealerweise bezieht man diese Möglichkeit schon früh in die Kommunikationsplanung mit ein. 

Was macht einen guten Content Hub aus?

Er ist mehr als ein Sammelsurium, er präsentiert die eigenen Themen und Botschaften strukturiert. In der Praxis heißt das: Inhalte sortieren, Kontext liefern, Medienformate kombinieren. Damit ist Raum für Informationstiefe gegeben: Themen werden in ihrer ganzen Vielschichtigkeit erlebbar und die passenden Expert*innen sichtbar. Auch Gestaltung und Nutzerführung spielen eine wichtige Rolle. Die Inhalte sollen für Menschen gut erfassbar sein – aber nicht zuletzt auch für Maschinen. In Zeiten KI-gestützter Recherche sollten Botschaften schließlich auch von Bots verstanden werden können, um in AI-Tools präsent zu sein.